Wie man sich erfolgreich ein seriöses Instagram Profil aufbaut

Als ich im Juli 2019 mit meinem Instagram-Account „Aktien für Frauen“ gestartet bin, habe ich eigentlich nur nach einem Austausch mit anderen Frauen zum Thema Finanzen und Investieren gesucht. Ich war frustriert davon, dass es fast nur männliche Accounts, Blogs oder Podcasts gab, die mich als Frau nie so richtig angesprochen haben, da ich einfach eine andere Zielgruppe bin und anders angesprochen werden möchte. Dass es natürlich auch wunderbare Synergien zwischen männlichen und weiblichen Anlegern gibt ist klar, aber dennoch hätte es mich damals gefreut anders mit meinen Bedürfnissen wahrgenommen zu werden.


So schien es auch tausenden anderen Frauen zu gehen, denn binnen kürzester Zeit explodierte mein Instagram-Account und ich konnte nach einem halben Jahr die ersten 10.000 Follower begrüßen. Heute sind wir 25.000 Leute bei Aktien für Frauen und ich kann es immernoch nicht so ganz glauben, wenn täglich mehrere tausend Interessierte meine Storys schauen oder mir ihr Vertrauen schenken und mich um Rat fragen. Umso stolzer bin ich auf die Tatsache, dass meine Community zu knapp 80 % aus Frauen besteht, die ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen wollen. Das war mein Traum, der mit viel Arbeit und Strategie in Erfüllung gegangen ist: Frauen die Angst vor dem Thema Geld und Börse nehmen und sie dazu bewegen sich selber um ihre Altersvorsorge und den Vermögensaufbau zu kümmern.

Wie genau ich das geschafft habe und welche Grundsteine du für deinen Instagramerfolg legen musst, möchte ich dir gerne in diesem Blogartikel verraten.

Deine Ziele auf Instagram

Zuerst musst du für dich klare Ziele setzen. Was möchtest du mit deinem Instagram-Account eigentlich erreichen. Möchtest du als Influencer fungieren und dann mittels deiner aufgebauten Reichweite Werbeverträge mit Firmen und Affiliatelinks an den Mann bzw. die Frau bringen? Oder bist du Unternehmer und möchtest neue Kunden gewinnen bzw. die Kundenbindung stärken)

Es ist essentiell, dass du dein Ziel strikt verfolgst und im Laufe der Zeit auch immer wieder gegenprüfst, ob deine Strategie auch wirklich aufgeht.

Instagram ist ein soziales Netzwerk. Also nutze es auch dementsprechend! Ich sehe so viele tolle Accounts, vor allem Business Accounts, die grandiose Inhalte liefern, aber nur wenig Interaktion mit den Followern stattfindet. Der aktive Austausch mit deiner Community muss dein oberstes Ziel sein, um entsprechend Reichweite aufzubauen und dadurch bekannt und erkannt zu werden. Das bedeutet im Klartext: Auf Fragen eingehen, Kommentare und Nachrichten beantworten. Nutzer wollen wissen, wer hinter dem Account steckt: Also zeige dich!

Auch wenn es dir unangenehm ist, dich vor die Kamera zu stellen, so ist es ein Erfolgsgarant! Ich selber merke es immer deutlicher wie sehr meine Follower es schätzen, dass ich Face-to-Face mit ihnen agiere. Ich kann dir versichern: Irgendwann wird es zur Normalität und bald wird es dir auch egal wie du gerade aussiehst. Du Beginn habe ich mich für meine Storys immernoch zurecht gemacht, mittlerweile sitze ich ungeschminkt und ungekämmt vor der Kamera. Die Leute liebe es, denn ich bin eine von ihnen!

Merke: Gib deinem Account Persönlichkeit! So schenkt dir deine Community vertrauen. Agiere mit ihnen, als ob du sie kennen würdest und wertschätze jeden einzelnen von ihnen.

Finde deine Nische

Du wirst langfristig nur aus der Masse herausstechen, wenn du stringent deinen gesetzten Fokus verfolgst und auch umsetzt. Mal angenommen, du bist Experte wie ich zum Thema Finanzen, dann sind es auch die Themen rund um diese Nische, die deine Follower bewegt. Es ist nicht nur unprofessionell, sondern kann dich auf lange Frist auch Follower kosten, wenn du mal hier und mal da vom eigentlichen Thema abweichst und z. B. ein Bild von deinem Hund oder dem letzten Barbesuch postest. Diese Dinge haben nichts auf einem Businessaccount zu suchen und gehören maximal in die Story, wo sie nach 24 Stunden wieder vergessen sind.


Merke: Sprich deine Community zielgerichtet an und bleibe beim Thema. Zu versuchen hier und da noch weitere Follower „abzugreifen“, indem du vom eigentlichen Fokus abweichst, ist nicht sinnvoll.

Die Followeranzahl – Qualität statt Quantität

Ja, ich freue mich über fast 25.000 Follower. Die Zahl macht mich stolz, aber nicht etwa weil sie so hoch ist, sondern weil es eine qualitative Nummer ist. Was bedeutet das? Ganz einfach: Ich kann mir sehr sicher sein, dass die allermeisten Leute wirklich Interesse an meinem Thema haben und zu Kunden werden, wenn ich Produkte oder Dienstleistungen anbiete. Was bringen mir tausende von eingekauften Fake-Accounts, außer, dass sie meine Zielgruppe komplett verwässern? Niemand dieser Personen, wenn überhaupt ein echter Mensch dahintersteckt, wird mein Kunde.

Merke: Die Followerzahl ist nicht dazu da, um euer Ego zu pushen! Wenn du nur eine kleine Community hast, die aber treu zu dir steht, dann ist das so viel mehr Wert als 100.000 Fake-Accounts.

Deine Profilbeschreibung

Oft unterschätzt, aber sowas von wichtig! Mit deiner individuellen Instagram Bio weckst du das Interesse potentieller Follower. Es muss auf den ersten Blick klar sein, was sie auf deinem Account erwarten wird. Daher gilt folgendes:

  • Wer bist du?
  • Was machst du bzw. worin bist du Experte?
  • Welche sonstigen Kanäle hast du, z. B. Website?

Der erste Eindruck zählt – dein Feed

Wie oft habe ich schon so unglaublich liebe Nachrichten von Nutzern erhalten, die mich für meinen tollen Feed gelobt haben und sich Tipps holen wollten. Ist ja auch kein Wunder, denn bekanntlich isst das Auge mit. Instagram ist eine visuelle Plattform und zur Gründung 2010 gibt es ausschließlich darum Fotos mit anderen Nutzern zu teilen. Diese Intention hat sich mittlerweile etwas verwässert, da Instagram nunmehr eine Werbe-, Wissens- und Selbstdarstellungsplattform mit unzähligen Möglichkeiten geworden ist. Dennoch bleibt eine Sache immer gleich: Leute werden dir folgen, wenn sie deine Bilder gerne anschauen. Egal ob du nun mit Bildern, Fotos, Grafiken oder Collagen arbeitest – dein Fokus sollte ganz klar auf einem einheitlichen und ansprechenden Erscheinungsbild liegen. Dabei kannst du dir im Vorfeld folgende Gedanken machen:

Branding: Wähle 3-5 Farben, die immer wiederkehrend in deinen Post sind. Auch verschiedene Symbole oder Elemente lassen einen Wiedererkennungswert entstehen. Zu einem Branding gehören natürlich auch 2-3 Schriftarten, die du für deine Bilder verwendest. Sie sollten gut lesbar sein und zusammenpassen.

Kostenfreie Schriften findest du z. B. über dafont.com


Stimmung: Wie soll die Stimmung auf deinem Account sein? Ruhig, laut, bunt, klar, zurückhaltend, leuchtend etc. Schau dir andere User an und lass dich inspirieren. Auch auf Pinterest wirst du fündig, wenn du noch keinerlei Ideen hast.

Merke: Dein Feed ist dein Aushängeschild. Hier entscheidet sich, ob eine Person zum Follower und damit vielleicht sogar zu deinem Kunden wird. Daher mache dir im Vorfeld ausreichend Gedanken darüber und spiele etwas herum.

Deine Texte zu den Bildern

Mehrwert, Mehrwert, Mehrwert! Die Instagramnutzer sind teilweise schon so gesättigt vom hippen Alltag der Influencer und deren inhaltslosen Posts, dass sie sich über Content freuen, welcher ihnen hilft. Ich versuche in alle meine Posts wenigstens einen ganz kleinen Wissenshappen zu packen (meistens aber einen großen) und mit einfachen und wenigen Worten Erklärungen etc. zu bieten. Meine Follower lieben es und deine werden es garantiert auch tun!

Gibt dein Thema keinen großen Mehrwert her, dann gib viele verschiedene Einblicke in deine Arbeit, deine Dienstleistung, deinen Alltag oder was auch immer. Frage dich stets selber: Was interessiert dich und was eher nicht? Es ist klasse, wenn man seine Inhalte immer wieder selber hinterfragt und anpasst.


Trial and Error lautet die Devise. Probiere zu Beginn viele verschiedene Inhalte aus und entwickele die Beiträge weiter, die gut ankommen und stelle die anderen ein. Hab keine Angst vor Fehlern, denn genau aus diesen lernst du und kannst es beim nächsten Mal besser machen.

Hashtags strategisch nutzen

Hashtags sind ein Must-Have in jedem deiner Posts. Dadurch gelangen Nutzer, die explizit nach Inhalten suchen auf dein Bild. Nutzer können übrigens auch einzelnen Hashtags folgen und besonders beliebte Beiträge werden dann in ihrem Feed und den Instagram Stories angezeigt. Richtig verwendete Hashtags können deine Reichweite erhöhen und dich sichtbarer werden lassen.

Es können maximal 30 Hashtags pro Beitrag und 10 Hashtags pro Story genutzt werden. Diese sollten im Vorfeld gut recherchiert und ausgewählt sein. Die Hashtags müssen relevant und übereinstimmend mit den Inhalten deines Posts sein. Verwende sowohl große bzw. übergeordnete Begriffe, als auch nischigere und spezielle Wörter. In meinem Fall sind das z. B. #finance oder #aktienfürfrauen. Es gibt tolle Tools mit denen du nach passenden Hashtags suchen kannst, z. B. Keyhole oder Hashtagify oder die App Leetags. Auch kannst du direkt bei Instagram über die Hashtagsuche ähnliche Suchbegriffe finden.


Wichtig: Variiere! Wenn du jedesmal die gleichen Hashtags verwendest, dann kann Instagram dies als Spam bewerten und deine Reichweite einschränken.

Merke: Die Vielfalt macht es. Kombiniere allgemeine mit spezifischen Suchbegriffen. Trage alle kleinen und großen Hashtags zusammen, die du recherchiert hast und relevant für dich sind. Erstelle eine Excel-Tabelle, damit du stets darauf zurückgreifen kannst. Schau auch mal auf themenverwandten Accounts vorbei, welche Hashtags hier gebräuchlich sind.

Tu dich mit anderen zusammen

Zusammen ist man stärker! Das gilt auch für Instagram. Tue dich mit anderen Accounts zusammen, die die gleiche Zielgruppe wie du haben. Dabei müsst ihr euch gar nicht in der gleichen Nische bewegen. Ich kann zum Beispiel mit meinem Finanz- und Börsenthema prima mit Accounts zusammenarbeiten, die sich mit Immobilien, Versicherungen oder Persönlichkeitsentwicklung beschäftigen.

Schau dabei, dass ihr eine ähnliche Anzahl an Followern habt, denn da ist die Bereitschaft einer Zusammenarbeit meistens größer als bei jemanden, der schon viel weiter im Communityaufbau ist. Ihr könnt euch gegenseitig in der Story empfehlen mit sogenannten Shoutouts, eine Aktion oder ein Gewinnspiel zusammen starten. So werden eure Follower aufmerksam auf den jeweils anderen und ihr habt auch gleich noch neue Inhalte, die ihr posten könnt.


Ganz wichtig: Bitte verwende weder gekaufte Likes, Kommentare oder Follower. Die Nutzer erkennen es, wenn du schummelst. Sei ehrlich zu dir selber und versuche organisch deine Reichweite aufzubauen. Glaub mir: Die Mühe lohnt sich. Auch sogenannte Bots sind keine gute Idee. Instagram erkennt ziemlich gut, wenn du Programme verwendest, die für dich liken oder kommentieren. Im schlimmsten Fall kann Instagram deinen Account sperren, da du gegen die Richtlinien verstößt.


Merke: Du musst kein Einzelkämpfer sein! Andere Nutzer haben die gleichen „Probleme“ wie du, also tut euch zusammen und erfindet coole Aktionen für eure Follower.
Regelmäßigkeit ist der Schlüssel zu einer tollen Reichweite. Instagram ist gemein – wirklich! Nur wenn du am Ball bleibst und regelmäßig postet, werden deine Beiträge vielen Menschen gezeigt und du bekommst eine tolle Reichweite. Keine Sorge, du musst nicht jeden Tag einen Post raushauen. Zwischen 4-5 Beiträge in der Woche sind ratsam. Schau unbedingt jeden Tag rein und interagiere auch mit anderen Accounts. Like und kommentiere was das Zeug hält, damit du auch auf anderen Profilen sichtbar wirst und der eine oder andere Nutzer auch auf deinem Account landet und dir ein Follow dalässt. Instagram bedeutet Arbeit, besonders dann, wenn du es für dein Business nutzen möchtest.


Nimm dir am besten jeden Tag mindestens 1 Stunde Zeit, um dich mit Instagram zu beschäftigen. Agiere bei anderen relevanten Accounts, die bereits mehr Follower und Reichweite haben, beantworte deine Nachrichten und poste Storys und Bilder. Einen schönen Push geben auch neu gelaunchte Produkte von Instagram wie das Videoformat Reel. Wer es nutzt, wird von Instagram oftmals zusätzlich belohnt und besser ausgespielt.

Let’s go

Also, worauf wartest du noch? Instagram ist eine tolle Sache und wer bekannt werden möchte, kommt um diese Plattform nicht mehr drumherum. Im Gegensatz zu Facebook ist es hier noch möglich organisch Reichweite, also ohne Geld in die Hand nehmen zu müssen. Dank Instagram habe ich so viele wunderbare Menschen kennenlernen dürfen, dass sich all die Stunden an Arbeit mehr als rentiert haben. Außerdem kann ich damit mittlerweile ein Einkommen generieren, welches neben meinem Hauptjob ein tolles Zubrot ist. Ich würde mich freuen, wenn du mich auf meinem Account @aktien_fuer_frauen besuchst oder mir schreibst.


Autorin

Jenny Dressel ist Gründerin von Aktien für Frauen. Die Wahlleipzigerin ist hauptberuflich Grafikerin und Redakteurin und hat eine eigene Online-Marketingagentur. Nebenbei handelt die Finanzbloggerin seit 2018 mit Aktien und motiviert täglich mehrere tausend andere Frauen ihre Finanzen ebenso in die Hand zu nehmen.